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Geschichten nachhaltigen Handelns

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Foto: www.facebook.com/naoprosavana

Ackerland statt Gen-Soja

Mosambikanische Kleinbäuer*innen stellen sich gegen Landraub und Sojaanbau.

Nakarari liegt im Norden von Mosambik. Internationale Konzerne hatten hier Großes vor: Tausende Hektar Ackerland sollten Sojaplantagen weichen. Mit dem ProSavana-Projekt sollte nach brasilianischem Vorbild in großen Mengen Soja für den Export als Tierfutter oder zur Herstellung von Biosprit angebaut werden. Auf dem dafür benötigten Land leben aber gleichzeitig tausende Menschen von der Landwirtschaft, denen die Vertreibung bevorstand. Doch sie wehrten sich erfolgreich.

Die Versprechen der Konzerne an die Kleinbäuer*innen der Nakarari Region waren verlockend: gute Arbeit, zusätzliche Einkommen, fruchtbares Land, Schulen, Straßen … alles sollte besser werden, wenn dem ProSavana-Projekt das Ackerland überlassen würde.

Doch anders als in vielen anderen Fällen ließen sich die Menschen nicht von den Versprechen blenden. Im Gegenteil, die Bauernorganisationen waren alarmiert, denn sie hatten Berichte aus dem Nachbarort Wuacuas gehört. Die Menschen dort glaubten den Beteuerungen der Konzerne, unterschrieben Verträge, ohne genau zu wissen was darinstand. Sie erhielten weniger als 100 Euro Entschädigung. Nun haben sie ihr Land und somit ihre Lebensgrundlage verloren.

Von diesen Berichten gewarnt, informierten Bauernorganisationen die Kleinbäuer*innen im Nakarari-Gebiet und setzten sich dafür ein, dass die Betroffenen ihre Landrechte kennen und wissen, wie man diese einfordert.

Um sich selbst ein Bild zu machen reisten Beauftragte der Bauernorganisationen nach Brasilien, denn das Vorbild für das ProSavana-Projekt war ein Großprojekt in Zentralbrasilien. Was sie dort sahen war schockierend. Abel Saída vom Kleinbauernverband ORAM erinnert sich: „Wir fuhren hunderte Kilometer und sahen die ganze Zeit nichts als Sojafelder. Kein einziger Bauer. Nicht ein einziges Dorf. Die ganze Region wurde abgeholzt. Leben gibt es dort nicht mehr, weil durch den intensiven Pestizid- und Düngemitteleinsatz alles zur Wüste wurde. Es ist eine albtraumhafte Vorstellung, dass aus unserem Land auch so eine Ödnis werden könnte.“ Zurück in Mosambik erstellten sie einen Reisebericht, der in die Lokalsprachen übersetzt und veröffentlicht wurde. So waren alle gewarnt.

Die Protestbewegung erfasste innerhalb von Monaten ganz Mosambik und ist mittlerweile über die Landesgrenzen hinausgewachsen. Mosambikanische Kleinbäuer*innen, brasilianische Bauernverbände, Hochschulen und Bürgerinitiativen aus Japan und Europa setzten sich gegen den Soja-Anbau ein. Und sie hatten Erfolg: das ProSavana Projekt wurde gestoppt.
Anregungen für die Weiterarbeit im Unterricht finden Sie hier:

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Foto: https://www.facebook.com/serendipalm

Serendipalm

Serendipalm in Ghana zeigt, wie Palmölanbau ohne Ausbeutung von Mensch und Natur möglich ist.

Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen. Meist werden Ölpalmen auf riesigen Plantagen angebaut, wofür oft Unmengen an Regenwald gerodet und die lokale Bevölkerung vertrieben wird. Nach einiger Zeit ist der Boden ausgelaugt und der Anbau ist nur noch mit sehr viel chemischen Düngemitteln möglich. Schließlich muss neuer Regenwald gerodet werden.

Serendipalm zeigt, dass es auch anders geht. Hier werden Palmfrüchte von lokalen Kleinbäuer*innen angebaut, die ihre Felder biologisch bewirtschaften. Doch hier wachsen nicht nur Ölpalmen. Tropische Bäume und Sträucher wachsen zusammen mit Mais, Bohnen, Ölpalmen, Mango und Ananas. Dieses sogenannte Agroforstsystem orientiert sich am Stockwerkbau und der Vielfalt des ursprünglichen tropischen Regenwaldes. Dadurch bleibt das biologische Gleichgewicht erhalten. Die Böden laugen nicht aus, sondern bleiben fruchtbar und auch die Artenvielfalt bleibt erhalten.

Die rund 600 Kleinbäuer*innen bewirtschaften jeweils Flächen von zwei bis drei Hektar, was im Vergleich zu den üblichen Plantagen von 10.000 Hektar sehr klein ist. Und das Wichtigste: Es wurde kein Regenwald gerodet, sondern nur bereits kultivierte Fläche verwendet. Durch den artgerechten Anbau können sich die Kleinbäuer*innen über einen hohen Ertrag bei geringem Flächenbedarf freuen.

Das Palmöl von Serendipalm ist nicht nur biologisch angebaut, es ist auch fair gehandelt. Die Bäuer*innen erhalten für ihre Früchte einen Preis, der über dem üblichen Preis liegt. Die Mitarbeiter*innen der Ölmühle, in der die Früchte zu Palmöl verarbeitet werden, erhalten ebenfalls höhere Löhne, sind kranken- und sozialversichert, was keine Selbstverständlichkeit in Ghana ist.

Anregungen für die Weiterarbeit im Unterricht finden Sie hier:

https://global-stories.de/serendipalm/

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